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Planeten

Planetenklassifikation

Planeten sind enorme Himmelskörper, deren Masse groß genug ist, dass sie sich im hydrostatischen Gleichgewicht befinden und somit eine näherungsweise kugelähnliche Gestalt besitzen. Ihre genaue Größe variiert überdies stark. Planeten sind üblicherweise das dominierende Objekt ihrer Umlaufbahn, das heißt, dass sie diese über die Zeit durch ihr Gravitationsfeld von weiteren Objekten „geräumt“ haben.

Obwohl Objekte, die einen anderen Stern als die Sonne umlaufen, nicht unter die obige Definition fallen, werden diese manchmal auch als „Planeten“ bezeichnet. Zur Abgrenzung von den Planeten des Sonnensystems, werden diese Körper „extrasolare Planeten“ oder „Exoplaneten“ genannt.

In der Astronomie werden Planeten offiziell mit einer Typenbezeichnung versehen, um sie in der zivilen wie militärischen Raumfahrt bei der Spezifikation in Sternenkarten leichter und treffender beschreiben zu können.

Gesteinsplaneten

Gesteinsplaneten sind neben Gasplaneten eine von zwei Ober-Planetenklassen. Gesteinsplaneten können noch in Glutplaneten, Treibhausplaneten, Paradiesplaneten, Wasserplaneten, Ödplaneten, Wüstenplaneten und Eisplaneten aufgeteilt werden. Sie bestehen vollständig oder fast vollständig aus festen Bestandteilen und haben zumeist einen Schalenaufbau: im Zentrum befindet sich ein Eisenkern, darüber eine dicke Schicht, der so genannte Mantel, aus Silicaten und Oxiden, und zuoberst eine dünne Kruste, die ebenfalls aus Silikaten und Oxiden besteht, aber an Elementen angereichert ist, die nicht in das Mantelgestein eingebaut werden können und mit der Zeit „ausgeschwitzt“ werden (zum Beispiel Kalium, Uran). In einigen Fällen schließt sich über der Kruste eine Atmosphäre an.

Gesteinsplaneten findet man für gewöhnlich im inneren Bereich eines Sonnensystems, während die Gasplaneten in der Regel außerhalb ihre Bahnen ziehen. Das hängt mit der Entstehung eines Sternes zusammen. Dabei sammeln sich Unmengen an Staub und Gasen rotierend in einem Gravitationszentrum an, bündeln sich wie ein Strudel und zünden unter enormer Hitze und Druck eine Supernova. Die Gravitation der jungen Sonne lässt weiter Staub und Gase um sich herum rotieren. Währenddessen treibt die Hitzestrahlung der Sonne die leichteren Gase nach außen, während die schweren Staubmassen innen bleiben. Durch Kollision von Staubmassen und Asteroiden bilden sich im inneren Bereich dann die Gesteinplaneten dank der Rotationskraft um den Stern, während außerhalb sich nur geringe Staubmassen zu einem kleinen Kern verdichten und anschließend die gewaltigen Gasmengen an sich binden.

Glutplanet

Glutplanet

Glutwelt oder Glutplanet ist eine Bezeichnung für einen Gesteinsplaneten, dessen Oberfläche hauptsächlich von Vulkanismus bestimmt wird oder zumindest teilweise glutflüssig ist. Im Allgemeinen sind Glutwelten Planeten mit keiner oder nur dünner Atmosphäre, die allenfalls am inneren Rand der habitablen Zone ihres Sonnensystems liegen oder das Zentralgestirn auf so engen Umlaufbahnen umkreisen, dass aufgrund der extremen Temperaturen kein Leben auf der Oberfläche existieren kann. Intelligentes Leben kommt auf Glutwelten selten vor, weil die dortigen Bedingungen die Entwicklung von Leben an sich nicht begünstigen und sie kaum zur Kolonisierung genutzt werden.

Obwohl abgekühlte Lava neue Landmassen schafft, sind die Landmassen aufgrund des aktiven Untergrunds sehr aktiv und verschieben sich stetig, weswegen teils starke Erdbeben ausgelöst werden können. Gleichermaßen zu den Gefahren dieser Planeten sind sie häufig reich an verschiedensten Mineralien und Gasen, weswegen auf einigen von ihnen ein reger Abbau und die Gewinnung der Rohstoffe betrieben werden, wenn die Vorkommen die aufwändigen Kosten einer Minenerschließung rechtfertigen.

Treibhausplanet

Treibhausplanet

Treibhausplaneten sind Gesteinsplaneten mit einer trüben, undurchsichtigen Hochdruckatmosphäre, die aus einer Vielzahl an chemischen Gasen zusammengesetzt ist. Auf den ersten Blick erscheinen sie für das ungeübte Auge eines Sternenreisenden in Anbetracht ihrer undurchdringlichen Wolkendecke wie Gasplaneten. Überwiegend besteht die atmosphärische Hülle meistens aus einer größeren Menge Kohlenstoffdioxid mit Spuren aus Wasserdampf und Schwefeldioxid. Da Treibhausplaneten im inneren Bereich der habitablen Zone und somit näher an der Sonne liegen, heizen sich die Temperaturen auf der Oberfläche solcher Welten aufgrund des erhöhten Treibhauseffektes enorm mit durchschnittlichen Temperaturen von 500°C auf. Planetologen sprechen daher auch häufig von einer "Dampfkessel-Atmosphäre".

Das raue Wetter ist von ständigen kräftigen Stürmen geprägt, die zudem von heftigen Gewitterentladungen beherrscht werden. Obwohl auf Treibhausplaneten hohe Vorkommen an Eisen, Blei, Zinn und Uran existieren können, sind nur wenige Bergwerksgesellschaften bereit, die enormen Kosten, Gefahren und Anstrengungen auf sich zu nehmen, um auf diesen äußerst ungemütlichen Welten intensiven Bergbau zu betreiben. Höchstens unbemannte Tiefenbohrungen mit Robotermaschinen erscheinen als geeignet, doch so lange es geeignetere Planetentypen mit ebenso reichlichen Bodenschätzen gibt, an denen man viel leichter und risikoloser herankommt, werden derartige Bemühungen recht selten in Angriff genommen. Intelligentes Leben ist auch auf Treibhausplaneten wegen der überaus ungünstigen Bedingungen nicht möglich, aber auf einigen wenigen Vertretern dieser Gattung wurden schon simple Bakterien und Eizeller entdeckt, die dieser extremen Umwelt widerstehen können.

Paradiesplanet

Paradiesplanet

Paradiesplaneten sind Gesteinsplaneten, die viel Glück in der Entstehungsgeschichte ihres Sternensystems und ihrer eigenen Vergangenheit hatten. Schätzungsweise besitzt nur knapp jedes zwanzigste Sonnensystem (welches bis jetzt von Forscher im Zuge der Kepler-Mission gefunden wurde) eine Paradieswelt. Sucht man nach Systemen, in denen mehrere Paradieswelten sind, hat man nur noch eine Erfolgs-Wahrscheinlichkeit von unter 10%. Auch wenn es im Industry-Wars-Universum nicht so scheint, aber Paradiesplaneten sind die seltenste Planetenart der Galaxie. Das liegt daran, dass der Sauerstoff einer Atmosphäre, sofern überhaupt vorhanden, schnell durch chemische Prozesse wie zum Beispiel Oxidation verbraucht wird. Ist dennoch Sauerstoff mit einem stabilen Prozentsatz vorhanden, muss dieses labile Gleichgewicht entweder chemisch oder biologisch hervorgerufen werden.

Biologische Prozesse können Sauerstoff beispielsweise durch die Fotosynthese freisetzen. Über geologische Zeiträume wird der aggressive Luftsauerstoff dazu genutzt, die Planetenoberfläche und die in der Atmosphäre vorkommenden Gase, sofern möglich, komplett zu oxidieren. Ist dies getan, und ist die Produktion an Sauerstoff weiterhin größer als der mittlere Verbrauch, wird sich die Atmosphäre mit Sauerstoff sättigen. Die weit überwiegende Zahl der bekannten biologischen Sauerstoffproduzenten sind Pflanzen in ihren verschiedenen Lebensräumen. Es sind sehr viele Pflanzenfarbstoffe bekannt, die zur Fotosynthese taugen. Die weit überwiegende Zahl der bekannten fotosynthetischen Vorgänge geschehen jedoch durch den grünen Pflanzenfarbstoff Chlorophyll.

Weitere Voraussetzungen sind reichlich vorhandenes Wasser in flüssiger Form, natürlich eine Umlaufbahn in der bewohnbaren Zone des Zentralgestirns, annehmbare Gravitationsverhältnisse und eine Ozon-Schicht in der Atmosphäre oder etwas Vergleichbares in der Art, denn Leben kann sich bei starker UV-Strahlung nur schwer halten. Grundsätzlich gilt allerdings: Leben kann sich auf jeder Planetenart bilden, also nicht nur auf Paradieswelten - ganz gleich ob aus Chlor- oder Kohlenstoffatomen. Egal ob bei +50°C oder -50°C. Sogar in den Wolkenbändern des Saturn wurden bestimmte Bakterien entdeckt, die mit dem Wind in den Amoniakwolken treiben. Unter bestimmten Bedingungen können auch tote Ödwelten mithilfe des Terraforming künstlich zu Paradiesplaneten verwandelt werden.

Wasserplanet

Wasserplanet

Wasserplanet ist eine ungenaue Bezeichnung für einen Gesteinsplaneten, dessen Oberfläche von flüssigem Wasser dominiert wird. Sofern dieses vorwiegend in gefrorenem Zustand vorliegt, wird die Bezeichnung "Eisplanet" verwendet. Umgangssprachlich gilt für eine Wasserwelt, dass mehr als 80 % der Oberfläche von Wasser bedeckt sind. Dass in geologischen Zeiträumen die prozentuale Bedeckung des Planeten mit Wasser stark variieren kann, wird hierbei außer Acht gelassen. Im Allgemeinen sind Wasserwelten Sauerstoffwelten, die in der habitablen Zone ihrer Sonne liegen. Ihr Anteil an den bewohnbaren Welten im Vergleich zu Wüsten- oder Paradiesplaneten ist gering. Im Widerspruch steht dazu die planetologische Bedeutung, denn ein bedeutender Anteil der von Menschen besiedelten Welten sind tatsächlich Wasserwelten.

Die Ozeane auf diesen Planetentypen sind mehrere hundert Kilometer tief und damit bedeutend tiefer als jene, die auf der Erde vorhanden sind. Der hohe Druck am Boden solcher Ozeane können zur Bildung eines Mantels von exotischen Formen von Eis führen, wobei dieses Eis nicht unbedingt kalt sein muss. Befindet sich ein Wasserplanet ausreichend nahe an seiner Sonne, kann das Wasser auf ihm überkritisch werden und keine wohldefinierbare Oberfläche mehr bilden. Die Atmosphäre auf solchen wie auch auf kühleren Ozeanplaneten ist viel dichter als jene auf der Erde und verursacht ein besonders starkes Treibhausklima mit komplexen Wetterphänomenen.

Trotz der Diskrepanz fehlender Landmassen haben sich unzählige Lebensformen in den Ozeanen entwickelt und bilden somit ein funktionierendes Ökosystem bestehend aus Flora und Fauna. Wasserplaneten sind bei den Menschen sehr beliebt und werden im Bündnis oft als Urlaubswelten genutzt. Touristische, fischindustrielle und wissenschaftliche Siedlungen werden meistens auf Inseln und Archipeln gebaut oder auf schwimmfähigen oder am Meeresgrund verankerten Plattformen. Reiche Raumstaaten können es sich sogar leisten, in der Tiefsee ganze Unterwasserstädte zu gründen.

Oedplanet

Ödplanet

Mit Gestein und Felsen, aber auch Staub übersät, sind Felsplaneten für die meisten Bewohner der Milchstraße ein wahres Ödland, da hier trotz verschiedenstem Terrain kaum bis gar kein flüssiges Wasser aufzufinden ist. Aus diesem Grund haben sich in solch einer Ödnis kaum Lebewesen entwickelt, sondern nur jene, die sich an die Trockenheit angepasst haben. Es gibt jedoch bislang nur eine Handvoll entdeckter Ödplaneten, auf denen höchstens primitive Lebensformen gedeihen konnten. Während auf vielen durch klimatische Veränderungen frühere Wasserquellen versiegt und ganze ehemalige Flussbette verödet sind, besitzen andere keine oder eine nur sehr dünne Atmosphäre, so dass sich auch kein Wetterkreislauf bilden konnte. Zwar ist es möglich, dass die Ödplaneten große Mengen Eis angesammelt haben, aber sowie es bei erhöhter Temperatur schmilzt, verdampft es an der Oberfläche zu schnell wegen der dünnen Atmosphäre. Nur ein geringer Teil konsensiert dann und versickert wieder im Boden.

Teilweise erscheint die Unterscheidung zwischen Wüsten- oder Ödplanet schwierig, da beide Gebiete auf einem Planeten vertreten sein können. Jedoch verfügen Ödplaneten selten über ausgedehnte Wüsten mit feinen Sandablagerungen, eher handelt es sich dann um steinige Oberflächen, auf denen Winde große Staubmengen durch die Atmosphäre tragen. Das Klima beziehungsweise die Temperaturen können bei starker Sonneneinstrahlung und wenigen Staubwolken zwischen extrem trockener Hitze oder gerade in der Nacht extremer Kühle variieren. Einige Ödplaneten können mithilfe des Terraforming jedoch künstlich zu Paradiesplaneten verwandelt werden.

Wuestenplanet

Wüstenplanet

Wüstenwelt oder Wüstenplanet ist eine Bezeichnung für einen Gesteinsplaneten, dessen Oberfläche hauptsächlich von Wüsten bestimmt wird. Die Bezeichnung Wüstenwelt gilt für den aktuellen Zustand des Planeten, unabhängig von seiner planetaren Historie. Im Allgemeinen sind Wüstenwelten Sauerstoffwelten, die in der habitablen Zone ihres Sonnensystems liegen. Ein Wüstenplanet kann auf natürliche Weise entstehen, wenn sich das Klima auf ihm deutlich erwärmt. Das kann passieren, wenn zum Beispiel ein Paradiesplanet aufgrund von astrophysikalischen Kräften seine Bahn verlässt und dichter zum Stern wandert oder eine Sonne der G-Klasse zu einem Roten Riesen heranwächst. Aber auch durch künstliche Eingriffe können die Temperaturen auf einer Paradieswelt steigen und die Landschaft dermaßen austrocknen. Das geschieht, in dem die auf ihn lebenden Sternenvölker den Treibhauseffekt durch starke Umweltzerstörung beeinflussen oder das globale Klima durch nukleare Kriegsführung außer Kontrolle geraten lassen, wie es beispielsweise sehr häufig auf den kolonisierten Welten der Gorethar der Fall ist.

Wüstenwelten unterscheidet man in vegetationslose und vegetationsarme Planeten. Vegetationsarme Planeten sind nur zu einem geringen Teil mit Vegetation bedeckt. Diese beiden Arten können wiederum in kalte Wüstenwelten, trockene Wüstenwelten und heiße Wüstenwelten unterschieden werden. Unabhängig davon können auf den Planeten verschiedene Geländebedeckungen und Geländeformen auftreten, wie Sand, Kies, Geröll, Salz und Eis. Fehlende Wärme ist das Kennzeichen eines kalten Wüstenplaneten. Extrem niedrige Temperaturen verhindern die Ausbreitung einer Vegetation. Ein solcher Planet befindet sich am äußeren Rand der habitablen Zone eines Sonnensystems oder wird durch Staub in seiner Atmosphäre kalt gehalten. Ist genug Wasser vorhanden sind die Grenzen zum Begriff Eisplanet fließend. Ein trockener Wüstenplanet zeichnet sich durch fehlendes Wasser aus, das eine Ausbreitung der Vegetation verhindert. Im Allgemeinen werden bei dieser Art von Planet die Landmassen überwiegen. Eine heiße Wüstenwelt befindet sich am inneren Rand der habitablen Zone eines Sonnensystems, wird also durch seine Sonnennähe heiß gehalten. Ein solcher Planet kann leicht sein Wasser und seine Atmosphäre verlieren.

Eisplanet

Eisplanet

Als Eiswelt oder Eisplanet werden Gesteinsplaneten bezeichnet, deren Oberfläche vorwiegend mit gefrorenen Flüssigkeiten oder Gasen bedeckt ist. Befindet sich der Planet am äußeren Rand der habitablen Zone seiner Sonne, sodass die Temperaturen nur relativ gering unterhalb des Gefrierpunktes liegen, können sie auch Leben hervorgebracht haben oder sind für eine Kolonisierung geeignet. In der Regel besteht das Eis auf diesen Welten vor allem aus gefrorenem Wasser. Auf weit außen in einem Sonnensystem liegenden Welten ist die Temperatur so tief, dass selbst normalerweise gasförmige Substanzen wie beispielsweise Methan in flüssiger Form vorkommen oder sogar die gesamte Atmosphäre gefroren ist und sich auf der Oberfläche niedergeschlagen hat.

Menschen können ohne Atemschutzanzüge und Rückzugsmöglichkeiten auf einer Eiswelt nicht überleben. Die Bewohner solcher Planeten müssen nicht nur mit den extrem niedrigen Temperaturen, sondern auch mit möglichen Schneestürmen rechnen, die bei starken Winden das Wetter beherrschen. Während auf manchen ein fester Untergrund durch Gestein zu finden ist, der mit meterhohem Schneeschichten verdeckt ist, besteht auf anderen desselben Typs der Untergrund aus sehr dickem Eis, was häufig kilometertief bis in tiefere Schichten den Boden dominiert und sogar ganze Gebirge gebildet hat. Erst nachdem die Eisschicht überwunden ist, besteht der Untergrund aus verschiedensten Gesteinen, die durch die Eisschicht stark zusammengedrückt wurden und somit auch sehr fest sind.

Eine andere Möglichkeit ist jedoch, dass näher am Kern die Temperaturen soweit angestiegen sind, dass unter der dicken Eisschicht ganze Ozeane entstanden sind, in denen sich recht vielfältiges, wenn auch weniger intelligentes Leben gebildet haben kann. Obwohl zahlreiche Kolonialgesellschaften wissenschaftliche Studien durchgeführt haben, um zu prüfen, ob sich Eisplaneten terraformieren lassen, gilt eine künstliche Umgestaltung zu einer lebensfreundlichen Welt bei Eisplaneten als technisch unmöglich. Da die meisten Eiswelten wegen ihrer Unbewohnbarkeit ignoriert werden, findet man häufig Basen von Piraten- oder Schmugglerbanden auf dieser Planetenart.

Gasplaneten

Die Gasplaneten bilden die andere Oberklasse der Planetentypisierung.  Planeten, deren Gashülle einen bedeutenden Anteil an ihrem eigenen Durchmesser ausmacht, nennt man Gasgiganten oder Gasriesen. Während ihrer Entstehungsphase ziehen sie sehr viel Materie aus der Akkretionsscheibe an sich heran. Die gesammelte Masse ist so groß, dass deren Anziehungskraft auch auf leichte und gasförmige Stoffe wirkt. Diese werden dann durch den Sonnenwind und den dadurch entstehenden Strahlungsdruck des Zentralgestirns nicht oder kaum in den freien Weltraum gedrückt. Das bedeutet, dass der Anteil an flüchtigen Stoffen bei Gasplaneten erheblich größer ist als bei Gesteinsplaneten.

Wie bereits oben beschrieben sind sie häufig im äußeren Bereich anzutreffen, was mit den Entstehungsabläufen eines Sonnensystems zu tun hat. Es gibt jedoch auch Ausnahmen, bei denen ein Gasplaneten auf einer inneren Umlaufbahn um seinen Stern kreist. Auch unter den Gasplaneten unterscheiden Sternenreisende und Astronomen im Bündnis verschiedene Arten: Wasserstoff-Helium-Gasgiganten, Eisgiganten, Pegaside und Braune Zwerge.

Gasplanet

Wasserstoff-Helium-Gasgigant

Ihre Atmosphärenschichten bestehen zum Großteil aus Gasen wie Helium und/oder Wasserstoff. Gasplaneten haben einen Kern wie auch andere Planeten, doch ist dieser im Verhältnis zum Gesamtvolumen recht klein. Dieser Kern besteht aus jenen schweren Elementen, die in der Akkretionsscheibe vorhanden waren. Diese sind meist Eisen und Nickel. H-He-Gasgiganten haben eine starke Gravitationskraft und fangen Asteroiden, kleinere Planeten und Trümmerstücke ein, die daraufhin zu Monden werden und früher oder später in den Planeten fallen. Meistens besitzen sie ein mehr oder weniger ausgeprägtes Ringsystem, in dem sich Staub, Eiskristalle oder Gesteinsbrocken sammeln.

Wie alle Formen von Gasplaneten rotieren auch die Giganten relativ schnell. Dies verursacht extrem kräftige Windstrukturen, die in horizontalen Bänder oder -streifen aufbrechen. Diese Bänder sind zum Beispiel beim Jupiter sehr auffällig, dezenter bei Neptun und Saturn. Sie werden in Zonen und Gürtel aufgeteilt, die den Planeten parallel zum Äquator umkreisen: Die Zonen sind die helleren Bänder und befinden sich in der höheren Atmosphäre. Sie bilden Hochdruckgebiete mit inneren Aufwinden. Die Gürtel sind die dunkleren Bänder. Diese stellen Tiefdruckgebiete dar und befinden sich in der unteren Atmosphäre; in ihrem Inneren herrschen Abwinde.

Gasriesen sind für die Besiedelung durch Menschen ungeeignet, ihre Monde dienen aber hin und wieder je nach Eigenschaft als Ressource, Militärstandort oder sogar als Lebensraum. Für die interstellare Raumfahrt dienen Gasgiganten regelrecht als "Tankstellen im Weltraum", da Antriebsreaktoren von Raumschiffen für die Kernfusion einen großen Bedarf an schwerem Helium (He-3) oder schwerem Wasserstoff (Deuterium) benötigen. Daher wurden in den Umlaufbahnen von vielen erschlossenen Gasgiganten riesige Raumstationen gebaut, die als Raffinerie- und Betankungsplattformen fungieren.

Eisgigant

Eisgigant

Eisgiganten sind Gasplaneten sehr ähnlich, bestehen aber größtenteils aus schwereren Elementen wie zum Beispiel Sauerstoff, Ammoniak, Kohlenstoff, Stickstoff und Schwefel. Helium und Wasserstoff dagegen treten prozentual nur in geringeren Mengen auf (beide zusammen nur ca. 20%). Eisgiganten befinden sich an den äußersten Umlaufbahnen des Sonnensystems und umkreisen ihren Stern noch weiter entfernt als die gewöhnlichen Wasserstoff-Helium-Gasgiganten. In diesem enormen Abstand zum Zentralgestirn ist es so kalt, dass diese Planeten neben ihren hohen Gasmengen zu einem Großteil aus Eis bestehen. Interessant ist auch die Besonderheit bei Eisgiganten, dass sie im Gegensatz zu allen anderen Planeten zwei Magnetpole besitzen, sprich ein Kompass würde bei ihnen zwei Nordpole bzw. zwei Südpole anzeigen. Auch Eisgiganten werden gerne als "Tankstellen" für interstellare Raumschiffe genutzt, allerdings ist das Verfahren für die orbitalen Raffineriestationen ein wenig aufwändiger als bei den Wasserstoff-Helium-Gasgiganten, da das gesammelte Wassereis erst in Wasser- und Sauerstoff gespalten werden muss, bevor schweres Deuterium daraus gewonnen werden kann.

Pegasid

Pegasid

Pegaside sind Gasgiganten, die sich sehr nahe und nur wenige Stellarradien von ihrem Stern entfernt befinden, sprich sie bilden die wenigen Ausnahmen, bei denen sich die Gasriesen im inneren Bereich des Sonnensystems aufhalten und nicht wie für gewöhnlich am äußeren Rand. 51 Pegasi b war das erste entdeckte Objekt dieser Klasse. Diese Gasgiganten erforderteten damals auch eine radikale Erneuerung der Modelle zur Bildung von Planetensystemen, da die Astronomen sich die Formation eines Gasplaneten aus Wasserstoff und Helium so dicht an seinem Stern nicht erklären konnten. Inzwischen wissen die Planetologen im Bündnis, dass sich diese Objekte weiter außen im Sonnensystem gebildet haben und dann durch Wechselwirkung mit der Schwerkraft anderer Planeten auf ihre niedrige Umlaufbahn geraten sind.

Zu den Pegasiden zählen zum einen die Heißen Jupiter, die wie ihr Namenspatron aus dem Sol-System gewöhnliche Wasserstoff-Helium-Giganten waren. Nachdem sie aus ihrer angestammen Bahn geworfen wurden und sich nun beträchtlich nahe ihrer Sonne nähern, wird der Energieeintrag seitens des Sterns so hoch, dass sich Wetterphänomene und atmosphärische Zusammensetzung drastisch von denen ihres Urzustands unterscheiden. Bei einigen dieser Objekte wird sogar beobachet, dass sie unter der immensen Sonneneinstrahlung Gas und somit Masse verlieren. Andere werden innerhalb der nächsten Millionen Jahre in ihren Stern stürzen. Die andere Gattung der Pegaside bilden die Heißen Neptune, die vorher keine Wasserstoff-Helium-Riesen waren sondern Eisgiganten. Bei ihrer dichten Annäherung zur Sonne verflüssigen sich zunächst die Eiskomponenten, bevor sie einen gasförmigen Zustand einnehmen.

BraunerZwerg2

Brauner Zwerg

Braune Zwerge sind im Grunde eine Mittelvariante zwischen Gasgiganten und Sonnen, weshalb sie in der Industry Wars Wiki nicht nur hier in der Planetentypisierung sondern auch in der Sonnenklassifizierung auftauchen. Ein Brauner Zwerg ist ein Gasriese, der die 13 bis 75-fache Masse von Jupiter besitzt, und eine leichte Kernfusion aufrecht erhalten kann - entweder eine Deuterium- oder Lithiumfusion. Wegen der geringen Masse wird der Braune Zwerg allerdings keine echte Sonne, da eine reine Wasserstoff-Fusion erst bei der 75-fachen Masse von Jupiter anfängt. Braune Zwerge strahlen fast kein Licht ab, weshalb sie nicht wie Sterne in Spektralklassen eingeteilt werden. Stattdessen werden sie durch die Größe und die abgestrahlte Wärme eingeordnet. Einige Forscher vermuten, dass Jupiter zu einer zweiten Sonne geworden wäre und das Sol-System durch das zweite Schwerkraftzentrum zerstört hätte, wenn er es geschafft hätte, den Asteroidengürtel einzufangen.

Kleinstplaneten

Himmelskörper müssen bestimmte Kriterien erfüllen, um von Astronomen die Bezeichung Planet zu erhalten. Erstens muss das Objekt sich in einer Umlaufbahn um eine Sonne bewegen. Zweitens muss seine Masse groß genug sein, damit es sich im hydrostatischen Gleichgewicht befindet und somit eine näherungsweise kugelähnliche Gestalt einnimmt. Drittens muss der Himmelskörper das dominierende Objekt seiner Umlaufbahn sein, das heißt, dass er seine Bahn über die Zeit durch sein Gravitationsfeld von weiteren Objekten „geräumt“ hat. Die Sondergruppe der Kleinstplaneten erfüllt aber nur einige dieser Bedingungen und nicht alle, weshalb sie auch nicht als Planeten anerkannt werden.

Plutoid

Plutoid

Plutoide oder Zwergplaneten haben zwar wie Planeten eine Umlaufbahn um die Sonne inne und besitzen genügend Masse für eine hydrostatische Gleichgewichtsform durch die eigene Schwerkraft, allerdings haben sie ihren eigenen Orbit nicht von anderen Objekten bereinigt. Das heißt, dass sie sich innerhalb von Asteroidenfeldern bewegen oder ihre Umlaufbahn um die Sonne mit anderen Kleinstplaneten teilen. Ihren Namen haben die Plutoide vom Zwergplaneten Pluto erhalten, der bis zum Jahr 2006 noch als neunter Planet des Sol-Systems zählte, diesen Status jedoch wegen der strengen Neudefinierung dann einbüßen musste. Plutoide haben nur einen kleinen Äquatordurchmesser von wenigen Kilometern bishin zu maximal 3.000 Kilometern. Bei Plutoiden, die aufgrund ihrer sehr weiten Umlaufbahn um ihre Sonne und wegen der extremen Minustemperaturen viel gefrorenes Wasser auf ihrer Oberfläche gebildet haben, spricht man auch von Eiszwergen. Bergbauunternehmen stürzen sich mit Vorliebe auf Plutoide, da sie wie bei Asteroiden und Monden sehr leicht an die Bodenschätze herankommen.

Monde

Mond

Ein Mond oder Trabant ist ein natürlich entstandener Begleiter eines Planeten oder eines Plutoiden, umkreist also nicht selbstständig ein Zentralgestirn sondern wird eher von der Gravitationskraft eines Gesteinsplaneten oder Gasgiganten um die Sonne "mitgeschleppt". Monde müssen nicht dort entstanden sein, wo sie ihren Planeten umkreisen, sie können auch durch diesen eingefangen worden sein. Monde sind meist zusammen mit ihrem Planeten in einer Akkretionsscheibe entstanden und bestehen typischerweise aus deren Ausgangsmaterial. Abhängig von Größe und Ausprägung dieser Scheibe können Monde als Einzelobjekte oder in ganzen Gruppen entstehen. Aufgrund ihres ungünstigeren Verhältnisses von Volumen zu Oberfläche sind sie daher meist deutlich abgekühlter als Planeten. Ihre Kruste ist im Verhältnis dicker, ihr Vulkanismus weniger ausgeprägt. Der industrielle Zugang zu tieferen Bereichen ist daher wie bei den Plutoiden einfacher und billiger als bei Planeten. Bewegen sich ihre Planeten in der habitablen Zone des Sonnensystems, können sie eine lebensfreundliche Atmosphäre entwickelt haben und somit die gleichen Voraussetzungen für Leben besitzen wie ein Paradiesplanet.

Asteroid

Asteroid

Asteroiden oder auch Planetoiden sind kleine, planetare Objekte ohne Atmosphäre. Sie entstehen bei der Geburt eines Sonnensystems in dessen protoplanetarer Scheibe, wenn einzelne Staubteilchen miteinander kollidieren, sich aber nicht ausreichend Objekte zusammenfinden, um einen Planeten zu formen. Es entstehen dabei häufig ganze Asteroidengürtel, die so genannt werden, da sich Tausende von Planetoiden auf annähernd derselben Umlaufbahn um das Zentralgestirn bewegen. Asteroiden verschleifen innerhalb von Milliarden Jahren aufgrund der Erosion durch kleinste Zusammenstöße mit Nachbarn und Sonnenwind: Ihre eckigen Bruchformen nähern sich immer mehr runden Formen an.

Die meisten Asteroiden bestehen aus Urmaterie, das heißt jenen Bestandteilen, die aus einem sich bildenden Planetensystem übrig geblieben sind. Dementsprechend enthalten sie viele Silikate, eisenhaltige Erze und gefrorene flüchtige Bestandteile. Für die meisten industriellen Zwecke sind diese Schlacken wenig brauchbar. Überreste explodierter Planeten jedoch haben eine andere Zusammensetzung, da sich während der Bildung der planetaren Struktur deren Inhaltsstoffe teils aufgeschmolzen werden, folglich ausdifferenzieren, andere Minerale und Erze gebildet werden und sich selektiv anhäufen können. So sind Asteroiden, die Überreste von vernichteten Planeten sind, daher ergiebige Rohstoffquellen. Darüber hinaus vermuten Exobiologen, dass diese Planetenstücke organisches Material transportieren können, um beim Aufprall auf einem Planeten anschließend dafür zu sorgen, dass sich dort Leben bildet. Eine Erklärung für die Ähnlichkeit der beiden außerirdischen Spezies der Kertracks und der Exar-Kun ist zum Beispiel die, dass Asteroiden mit denselbem genetischen Material auf die beiden voneinander entfernten Heimatwelten der Alienrassen gestürzt sind.

Asteroiden können als versteckte Basen dienen wie zum Beispiel das geheime Hauptquartier der Widerstandsbewegung Das Syndikat gelegen im Rafft-Feld, wo mithilfe des Geheimdienstes Condor der riesige Felsbrocken Nemesis ausgehöhlt und zum Lebensbereich für die Rebellen umgebaut wurde. Kapitäne von Kriegsschiffen nutzen Asteroidenfelder gerne als taktischen Rückzugsort bei Sternenschlachten, wie es zum Beispiel Diana Lee Fuqua im Jahre 7-113 mit ihrem Fleetdevastator Ken Saro-Wiwa im Janilla-System getan hat. Asteroiden können aber auch militärisch gesehen als Waffen eingesetzt werden. Auf ein nahes Ziel gelenkt verursachen sie massiven Schaden trotz minimalem Aufwand und geringer Kosten.

Komet

Komet

Kometen sind wie Asteroiden Überreste der Entstehung des Sonnensystems und bestehen aus Eis, Staub und lockerem Gestein. Sie bildeten sich in den äußeren, kalten Bereichen des Sonnensystems, wo die reichlichen Wasserstoff- und Kohlenstoff-Verbindungen zu Eis kondensierten. In Sonnennähe ist der meist nur wenige Kilometer große Kometenkern von einer diffusen, nebeligen Hülle umgeben, die Koma genannt wird und eine Ausdehnung von zwei bis drei Millionen km erreichen kann. Kern und Koma zusammen nennt man auch den "Kopf des Kometen". Das auffälligste Kennzeichen der von der Erde aus sichtbaren Kometen ist jedoch der Schweif. Er bildet sich erst ab einer Sonnenentfernung unter 2 AE, kann aber bei großen und sonnennahen Objekten eine Länge von mehreren 100 Millionen Kilometern erreichen. Meistens sind es aber nur einige 10 Millionen Kilometer.

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